Das Fort


Heute möchte ich von meinem Trip zum "Fort Konstantin", einem Museum in der Nähe vom "Konstantinpalast" und einer spannenden, langen Clubnacht in Sankt-Petersburg erzählen.
Der "Fort Konstantin" war früher ein sehr beliebter Festungshafen vor Sankt-Petersburg (genaugenommen in "Kronstadt"), aber dient heute nur noch als Yachthafen und Touristenatraktion. Im Weiteren möchte ich ein paar Eindrüke diese Hafens vermitteln, die ich versucht habe mit der Linse meiner Kamera festzuhalten:


Auf dem oberen Bild kann man die Stahlmauern erkenne, welche gerade auf der See Seite, besonderen Schutz gaben gegenüber dem normalen Stahlbeton.
Ich finde man kann auch hier schon erkennen, dass sich die Natur langsam aber sicher alles zurückholt, was man ihr nimmt. Rechts auf dem Bild, wo jetzt eine grüne Wiese ist, war früher nur aufgeschüttetes Gestein.
Besonders den Kontrast zwischen dem Braunrot und Grün, dem Alten und Neuen, dem Menschen und der Natur, ist wunderschön und fast künstlerisch.
Durch die "Fenster" des Gebäudes kann man die innen liegenden Bunker- bzw. Lagerräume erreichen.


Hier erkennt den besagten Stahlbeton sehr gut, welcher auch über die Jahre langsam von der Natur abgetragen wurde bzw. wird.
Dreht man sich mit der Kamera ca 90 Grad nach links, dann kann man das weiter oben beschriebene bunkerartige Gebäude erkennen.


Betritt man nun diese Bunkeranlage, dann kommt man in einen Komplex, in dem es ohne Taschenlampe sehr dunkel und gruselig werden kann, was mich aber (natürlich) nicht davon abgehalten hat, mich weiter vom Licht zu entfernen.
Die Innenräume sind überraschen groß, was man normalerweise nicht von außen erwarten würde, aber da das Museum es nicht für nötig gehalten hat dort künstliche Lichter aufzuhängen, sind die Fotos trotz Blitz ziemlich dunkel und schlecht geworden.
Geht man tiefer hinein stellt man schnell fest wie unübersichtlich, labyrinthartig und weitläufig die Untergrund-Wege sind, was dazu führte, dass meine Begleiter und ich uns mehr als einmal suchen mussten. Und jenes ist in dunklen, kalten, alten, vehallten und maximal 2 Meter hohen verwinktelten Gängen teilweise doch sehr unangenehm, aber auch durchaus spannend, dramatisch und aufegend(wie gute Horrorfilme: Dienen zu nichts anderem als Leute zu erschrecken, zu verängstigen und in Pank zu versetzten, dennoch gucken ziemlich viele Menschen sie sehr gerne).
Da ich unglaublich interressiert war, wie es ganz tief unten aussehen mag, habe ich mich immer weiter hineingetraut und dies hier gefunden:


Persönlich fand ich diese, vermutlich von anderen Touristen gemachte, Wandverzierung sehr witzig, da sie mich sehr an "mit Blut geschriebene" Schrift erinnert, wie man sie aus zahlreichen Horrorfilmen kennt.
Möglicherweise ist es in einer Gruppe dort unten auch nicht so gruselig wie alleine.
Ich fand diesen "Ausflug" aufjedenfall beunruhigend und aufregend.


Begibt man sich wieder an die Oberfläche, dann kann man hier auch mehere Punkte finden, an denen man auf die Dächer klettern kann und das ganze Spektakel von oben betrachten kann.
Die Treppe fand ich in dem Licht sehr schön und, symbolisch für meinen Aufgang vom dunklen, kalten Untergrund in die helle, warme Sonne, sehr passend.
Die Verzierung mit Echtstein lässt das Ganze Areal auch noch etwas "natürlicher" wirken finde ich.


Oben findet man dann zum Einen einen wunderbaren Blick über das Meer und andererseits alte verfallen Gebäude, welche ich doch manchmal auch sehr schön finde. Ich möchte aufzeigen, dass auch alte, zerstörte und nutzlose Dinge immer eine schöne und neuartige Seite haben. Betrachten sollte man auf jeden Fall Beide.


Doch wo Altes zerfällt, erwacht auch Neues zum Leben, wie man hier an dieser kleinen Raupe erkennen kann. Auch erkennt man hier gut die Beschaffenheit des "Stein"-bodens, welcher über Jahre hinweg immer weiter geformt bzw. abgetragen wurde. Schaut man von den Kleinen Detail zu den Dingen, die jeder sehen soll und sollte, dann kann man den Leuchtturm auf dem nächsten Bild nicht übersehen.


Dieser kleinere Leuchtturm diente wahrscheinlich vielen Seefahrer als wichtiger Orientierungspunkt bei der Hafensuche. Dennoch war es nicht einer der größten Leuchttürme, die ich bisher gesehen habe (ich schätze mal maximal 60 Meter hoch?). Dennoch ein sehr interessanter bzw. wichtiger Oritentierungspunkt.



Das ist einer der Punkte, die man vielleicht (im Gegensatz zu dem Leuchtturm) nicht so schnell sehen sollte. An den Lüftungsschlitzen erkennt man jedoch zumindest tagsüber diesen kleinen Festungsturm, welcher von außen mit etwas Graffiti verschönert wurde.
Im Hintergrund sieht man den gut gelegenen Yachthafen, welcher ein paar wunderschöne kleine Schiffe beherbergt.
Ebenfalls auf der "Fort"-Gelände befindet sich ein Hotel, welches angeblich ein guter Geheimtipp für einen Russland Besuch sein soll. Jedoch kann ich darüber leider keine fundierte Aussage treffen, weil ich dort nicht wohne und nie gewohnt habe.
Der Konstrast zwischen Natur und Mensch ist auch hier wieder wunderbar auffällig zu erkennen.


Links neben dem Festungsturm geht ein schmaler Treppenweg nach unten, welcher aufgrund des schlechten Zustandes vermutlich nicht ungefährlich ist, was uns aber nicht davon abhielt ihn zu benutzen. Unten angekommen musste man sich durch eine Art kleine Baustelle quetschen, die ich immer noch nicht ganz nachvollziehen kann.
Trotz allem ist die Treppe durch die Natur wunderschön "gemacht" worden, denn an sich ist es einfach nur Stahlbeton, der durch Moos, Gras und Wind zu genau dem gemacht wurde, was man jetzt auf dem obrigen Bild erkennt.


Hier sieht man nochmal den Blick aus einem der Gebäude heraus. Ich denke man erkennt, dass es ausser dieser kleinen Lichtquelle keine andere im ganzen Gebäude gab.
Lustig war, dass ich auf dem Weg nach draussen unabsichtlich ein kleines Kind erschreckt habe, da ich laut eine Namen aus dem dunklen Keller rief, als eine Junge gerade dabei war das Haus zu betreten. Ich hoffe er verzeiht mir dies irgendwann (Oder dankt mir, dass ich seine Leistung beim "100m Sprint" verbessert habe). Sorry. Wirklich.


Neben dem Fort an sich gab es dort noch ein paar weitere interessante Dinge zu entdecken, nämlich eine Oldtimerausstellung (deutsche Autos ausgefallenerweise), ein Klettergarten (eher was für 10-16 Jahre alte Kinder, aber cool gemacht) und einen Wakeboardpark, den man in obrigem Bild erkennt (die Temperatur war leider zu niedrig und ich leider zu unerfahren).

Zusammenfassend ist das "Fort Kostantin" definitiv mal einen Besuch wert, falls ihr in der Umgebung von Sankt-Petersburg unterwegs seid, denn der Eintritt ist nicht all zu teuer und die Aussischt wunderschön.


Vom Fort aus sind wir dann weiter zu einem Museum in der Nähe des "Konstatinpalastes" gefahren, in welchem unter anderem die architekturischen Pläne des Peterhofes und des eben genannten Palastes ausgestellt waren. Den "Konstantinpalast" selber haben wir auch angucken wollen, aber rückblickend war es ganz gut, dass jener geschlossen war, denn sonst hätten wir das Museum nicht besuchen können (War eigentlich nur ne spontane Notlösung).
Fotografieren war dort leider verboten, weshalb ich aber dennoch gerne den Blick von aussen auf das Gebäude zeigen möchte.
Die Ausstellung war interessant, denn es ging dort um die Zaren Familien, die früher im "Konstantinpalast" gelebt haben und um deren Einrichtung, Kleidung, Küchenutensilen und Hobbies (sehr schöne alte Schachbretter und Figuren). Außerdem konnte man ein paar neue Dinge über bereits bekannte Bauwerke erfahren, zum Beispiel, dass der "Peterhof" eigentlich an anderer Stelle geplant war.
Bei allem, was dort ausgestellt wird, handelt es sich um Originale, weshalb man auch vor dem Betreten extra Schützer über die Schuhe ziehen musste (waren mir nur leider zu klein,weshalb ich sie leicht einreißen musste, sorry).


Rechts und Links neben dem Museum gab es diese kleinen Statuen aus Mamor, die ich persönlich zusammen mit den farbigen Blumen und Bäumen im Hintergrund sehr schön fand.


Auch gab nebendran weitere schöne Gärten, die man jedoch als Tourist nicht betreten durfte.
Am Horizont kann man, wenn man genau hinsieht, schwach den "Konstantinpalast" erkennen.


Nach dem Trip habe ich noch mit ein paar Freunden in einer "Hookah"-Bar in Sankt-Petersburg ein, zwei Bier getrunken und etwas Shisha geraucht. Sankt-Petersburg ist übrigens auch sehr berühmt für seine "Hookah" Szene, was mir persönlich nicht bewusst war.
Die Shisha-Bar war eine sehr versteckte Untergrund Bar, die man wahrscheinich nicht einfach ohne Einladung gefunden hätte, aber da der Besitzer ein guter Freund meines Freundes war, haben wir trotzdem diesen "Untergrund"-Club betreten dürfen.
Die Atmospähre war sehr angenehm dort und wir durften sogar ab circa drei Uhr morgens (die Zeit ist wie im Flug vergangen) im V.I.P. Raum X-Box auf einem alten Beamer spielen, was angetrunken doch sehr witzig war, vorallem, weil wir "Mortal Combat" gespielt haben, das ich nie in meinem Leben gespielt habe und worin die Russen extrem gut waren, und ich die ganze Zeit einfach nur alles flasch gemacht habe (also zumindest für die wars witzig).
Um 5 Uhr morgens haben wir dann beschlossen uns einfach eine "Hookah" bzw. Shisha zu nehmen und zusammen an die nahe gelegene "Newa" zu gehen, um den Sonnenaufgang in der Millionenstadt zu beobachten. Das dabei entstandene Bild sieht man oben.
Danach haben mir meine Freunde noch eine weiter "Sankt-Petersburg-Tradition" gezeigt. Man muss eine Münze in die Hand nehmen, sie in den Kopf einer der vielen "Sphinx-artigen" Statuen in der Stadt stecken, sich etwas wünschen und danach so schnell wie möglich aus dem Kopf ziehen und mit maximaler Kraft das Geldstück in den Fluss werfen. Dieser Wunsch soll dann auf jeden Fall in Erfüllung gehen.
Danach haben wir uns auf den Rückweg zur Bar gemacht, haben dort noch ein Getränk für den nächsten Weg gemischt und sind dann mit dem Taxi zu einem "Afterhour"-Club im Zentrum von Sankt-Petersburg aufgebrochen, was einfach nur hammer (ich finde gerade kein besseres Wort) GEIL war. Der Club war drei Etagen hoch , war mega cool beleuchtet und alle dort waren sehr offen. Niemand hat sich dafür interessiert, ob jemand peinlich tanzt oder irgendwas komisches tut (kann auch sein, dass sie alle einfach nur auf irgendwelchen Drogen waren). Das Bier war zwar teuer, aber naja wen kümmert das schon, wenn man betrunken ist.
Einer meiner Kumpel hatte die wunderbare Idee der Moderatorin/Sängerin, welche, wie viele andere Tänzer und Tänzerinnen, halbnackt war, zu erzählen, dass ich Geburtstag hätte (obgleich das natürlich nicht stimmte), weshalb ich dann noch auf die Bühne geholt wurde und sagen musste, wie ich heiße und woher ich komme. Nachdem ich geantwortet hatte und zu meinen Kollegen auf den "Dancefloor" zurückgekehrt war, hat sie, weil sie es witzig fand, dass ich Deutscher bin und nicht verstehe, was sie singt, in jedes zweite Lied ein "Ich liebe Deutschland" eingebaut und mir dabei zugezwinkert (Ich glaube sie mochte mich). Komischerweise empfand ich das nichtmal als unangenehm, da in diesem Club einfach keine "Peinlichkeit" nötig war. Einfach eine wunderbare Erfahrung, die ich so in deutschen "bloß nicht aus der Reihe tanzen oder auffallen" Clubs noch nie erlebt habe. Hier hat einfach jeder getanzt, wie er wollte, weil jeder getanzt hat, weil er die Musik liebte.
Nach mehreren Stunden ausgelassenen Tanzens haben wir uns dann um neun Uhr morgens doch mal dafür entschieden den Club zu verlassen und langsam nach Hause zu fahren, was mit der Metro dann doch schneller ging als erwartet.
Es war zwar ein sehr langer und anstrengender, aber doch nicht weniger schöner und interessanter, Tag, welchen meine Freunde und ich wahrscheinlich nicht so schnell vergessen werden.


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